Steinkunst bereichert Themenpfad "Spur der Steine"

Bereits im Juni 2016 hat Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer den Themenpfad "Spur der Steine" in Wolfshagen im Harz eröffnet. Der Pfad informiert über den ehemaligen Diabas-Steinbruch und zeigt, wie die Niedersächsischen Landesforsten eine industriegeprägte Landschaft nach dem Ende des Gesteinsabbaus wieder zu einem Natur-Höhepunkt gemacht haben. Wo bis 1985 Radlader und Muldenkipper den Alltag bestimmten, haben heute Uhu, Geburtshelferkröte und seltene Libellenarten ihren Lebensraum gefunden. Dadurch sind wertvolle Biotope für walduntypische Pflanzen entstanden. Einzelwanderer und organisierte Gruppen nutzen den beliebten Themenpfad regelmäßig.

 

Um den Pfad noch attraktiver zu gestalten, schaffen nun Auszubildende der Steinmetzschule Königslutter Skulpturen aus dem örtlichen Gestein und installieren daraus Objekte. Steinerne Pflanzen, Tiere und Ornamente werden an markanten Plätzen des Themenpfads die vorhandenen Botschaften unterstützen. Wegweisersteine sollen bei der Orientierung helfen. "Es ist sehr spannend, wie künstlerisches und dabei sehr bodenständiges Handwerk es schafft, das Thema Gestein und Natur nochmal völlig neu aufzuarbeiten. Wir sind sehr gespannt auf die Arbeiten der jungen Steinmetze und freuen uns auf ihr Wirken hier bei uns im Wald!", so Henning Geske, Leiter des Niedersächsischen Forstamts Seesen.

Das Besondere an diesem Kunstprojekt ist, dass die meisten Skulpturen und Reliefs vor Ort in Wolfshagen entstehen werden. Die Technikerklasse der Steinmetzschule fertigt in einem einwöchigen Workshop in Wolfshagen die steinernen Kunstwerke. Schon wegen der beachtlichen Dimensionen und des tonnenschweren Gewichts mancher Wolfshäger Gesteinsbrocken war ein Transport in die Werkstätten der Schule nicht möglich. Die zu verarbeitenden Steine sind allesamt Reste aus der Steinbruchzeit. Forstleute und die Fachlehrkräfte Achim Brinke und Verena Wilke entschieden gemeinsam, vor Ort im Wald zu arbeiten.

Auch Anwohner in Wolfshagen unterstützen das Projekt: Vom 4. bis zum 8. September wird das Wolfshäger TSV-Sportheim zur Künstlerherberge und der Parkplatz zum Freilicht-Atelier. Die Steinmetze selbst erweitern ihr Berufsbild und werden zum Jahresende das Diplom des Steinmetztechnikers in den Händen halten können. Ihre Arbeit im Harz in Theorie und Praxis ist Teil der Ausbildung.
Die Erfinder und Ideengeber des Themenpfads "Spur der Steine" waren Willi Grope, Dr. Siegfried Klingebiel, Michael Schneider und Rainer Hoffmeister. Sie konnten die Steinmetze für die Erweiterung mit Skulpturen gewinnen. Der lange Weg bis zum ersten Meißelschlag am Wolfshäger Diabas ist von Entwurfsskizzen, Berechnungen und Gipsmustern der Fachklasse gesäumt. Anlässlich einer Präsentation kristallisierten sich die besten Entwürfe heraus. Dann wurde die Arbeit konkret, Steine mussten ausgesucht, Motivideen umgesetzt werden.

"Wolfshagen und der Themenpfad werden durch die Steinmetzarbeiten ein Stück reicher. Und eine Einzigartigkeit werden unsere gestalteten Diabasbrocken allemal", da ist sich Rainer Hoffmeister als Ansprechpartner für dieses Projekt sicher. Schließlich hat der Revierförster die Skulpturen für alle Ewigkeit in seinem Forstrevier.
Die Wolfshäger Bevölkerung und andere Interessierte können an dem Geschehen teilhaben. Die Besichtigung der Arbeiten auf dem TSV-Parkplatz ist möglich. Je nach Arbeitsfortschritt werden zudem begleitete Führungen angeboten, die über die Wolfshäger Touristinfo buchbar sind.

Termin: 4. bis 8. September 2016

TSV Sportplatz Wolfshagen

Streittorstraße 19

38685 Wolfshagen 

Autor/in: Meike Gugumus