Setzen Sie ein Zeichen!

Mit Gold prämiert: Grabstein aus IRISH BLUE, 120 x 37 x 18 cm, Werkstatt Steinleben, Inh. Martin Hertfelder, Urbach (Foto: privat)

Für den Gestaltungswettbewerb-Grabzeichen 2016 reichten 24 Teilnehmer aus ganz Deutschland 57 Arbeiten ein. Die Juroren vergaben 27-mal Bronze, neunmal Silber und ein Mal Gold.

Seit 1965 führt der Landesinnungsverband Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk Baden-Württemberg jährlich den Gestaltungswettbewerb-Grabzeichen durch, seit 1997 bundesweit. Der Wettbewerb trägt dazu bei, eine zeitgemäße Bestattungskultur zu fördern und zu dokumentieren, erklärt Landes- und Bundesinnungsmeister Gustav Treulieb. Wie man an den prämierten Grabzeichen sehen könne, sei die Vielfalt an Gestaltung, Bearbeitung und Materialien so groß wie nie zuvor. Besonders freue es ihn, dass überwiegend heimische Materialien verwendet wurden. Die traditionelle Bearbeitung des Natursteins werde mit Selbstverständlichkeit mit neuesten maschinellen Techniken kombiniert. "So entstehen ganz neue, spannende Oberflächen", stellt Treulieb im Grußwort der Wettbewerbsbroschüre (siehe Kurzinfo) fest.

Herzstück Handarbeit
"Das Herzstück bei der Herstellung von Grabmalen bleibt jedoch die handwerkliche Bearbeitung", meint der Bundesinnungsmeister. Das unterscheide den Gestalter von dem, der den Grabstein als reine Handelsware betrachte. "Wer die Herstellung von Grabmalen ausschließlich der Industrie überlässt, dem entgehen die intensive Beschäftigung mit ganz unterschiedlichen Materialien und die Freude an der Gestaltung«, ist er überzeugt. Zwar kämen die meisten Grabmale fertig aus Indien, aber es gebe zunehmend den Kunden, der ein individuelles, vor Ort hergestelltes Grabmal wünscht. "Diese besonderen Grabmale nehmen bedeutenden Einfluss auf das Bild unserer Friedhöfe und das, was als Friedhofskultur betrachtet wird." Treulieb möchte "alle Kollegen ermutigen, einen beruflichen Weg zu gehen, auf dem sie ihre erworbenen Fähigkeiten und ihre Talente einsetzen können". Dem schließt sich Jörg Failmezger an. Der Vorsitzende der Jury bittet alle Steinmetze, sich auch künftig für den Erhalt der Friedhofskultur einzusetzen und an diesem Wettbewerb teilzunehmen: "Setzen Sie ein Zeichen!"

Und die Gewinner sind ...
Beim Gestaltungswettbewerb-Grabzeichen 2016 reichten 24 Teilnehmer 57 Arbeiten ein. Die Jury unter Leitung von Jörg Failmezger zeichnete 37 Arbeiten (64,95%) aus. Im Einzelnen vergab sie 27-mal Bronze, neunmal Silber und einmal Gold. Sieben Teilnehmer sind Mitglied im LIV Baden-Württemberg, acht Mitglied in Innungen anderer Landesverbände und neun kein Innungsmitglied.

Gold
Werkstatt Steinleben, Inh. Martin Hertfelder, Urbach

Silber
André Kaiser, Aschaffenburg; Christoph Gabriel, Witten (2); Johannes Twielemeier, Aachen (49, Werkstatt Steinleben, Inh. Martin Hertfelder, Urbach (2)

Bronze
Konrad Broxtermann, Waakirchen (2); Julia Dietrich, München (2); Bildhauerei Kempf, Erlenbach a.M.; Christoph Gabriel, Witten; Johannes Twielemeier, Aachen; Detlef Kleineidam, Ilvesheim; Bildhaueratelier Beck, Filderstadt; Steinmetzwerkstatt Ulrich Berghoff, Aachen (2); Andreas Magera, Ahlen (2); Steffen Robers, Budde Grabmale, Warendorf; Gestaltungswerkstätte Heike Zorn; Annika Staudt, Neuss; Werkstatt Steinleben, Inh. Martin Hertfelder, Urbach (2); Volker Voigt, Grabmalkunst Voigt & Feldke, Neuenkirchen; Haarer + Schwämmle, Magstadt (4); Bildhauerei Geißelhardt, Leonberg (3); Die Steinwerkstatt Stefan Machmer, Ditzingen

Broschüre
Die Broschüre zum Wettbewerb versendet auf Nachfrage der LIV Baden-Württemberg, Tel. 07131 93580, info@steinmetz-steinbildhauer.de.

(2.8.2017)

Autor/in: Bärbel Holländer