MAULBRONNER SANDSTEIN: Einer für (fast) alles

Fassade des Erzbischöflichen Bauamts in Freiburg aus MAULBRONNER SANDSTEIN (Fotos: Firma)

MAULBRONNER SANDSTEIN-Bruch

MAULBRONNER SANDSTEIN war und ist beliebt. Im 2013 erschienenen Handbuch "Naturwerksteine aus Baden-Württemberg" wird er als eine der bekanntesten Natursteinsorten aus dem Südwesten bezeichnet. Schon im 12. Jahrhundert verwendete man ihn für Bauten wie das seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Kloster Maulbronn. Im Lauf der Jahrhunderte kamen zahlreiche weitere repräsentative Referenzen dazu, beispielsweise das Erbprinzenpalais und der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, das Staatstheater in Stuttgart sowie Bahnhöfe in Basel, Frankfurt am Main, Mainz und Amsterdam. Heute ist der Schilfsandstein in der Restaurierung und im Neubaubereich gleichermaßen gefragt. Weitere Einsatzgebiete sind der Galabau und Grabmale sowie Steinmetz- und Steinbildhauerarbeiten.

Zwei Varietäten
MAULBRONNER SANDSTEIN tritt überwiegend in zwei Varietäten auf: Einer bräunlich gelben und einer, die in verschiedenen Rottönen vorhanden ist. Der bräunlich gelbe MAULBRONNER SANDSTEIN, der einst unter der Bezeichnung "goldgelb geaderter Kosak-Sandstein" gehandelt wurde, befindet sich derzeit nicht im Abbau.

Die rote Variante wird heute ausschließlich in einem Bruch – dem sog. "Großen Bruch" – östlich von Maulbronn gewonnen, der wahrscheinlich bereits im Mittelalter in Betrieb war. Das Vorkommen hat die Lauster Steinbau GmbH mit Hauptsitz in Stuttgart Anfang der 1990er Jahre von der Firma Burrer erworben, die den MAULBRONNER SANDSTEIN unter dem Handelsnamen FAVORIT anbot. Dieser Sandstein ist feinkörnig, dicht, kompakt und frostbeständig, sodass er sich gleichermaßen für Anwendungen im Innen- und Außenbereich eignet. Außerdem punktet er durch gute Verarbeitungseigenschaften und eine nicht alltägliche Farbgebung. Abhängig von der Lage und Verarbeitung reicht das Spektrum von rötlich über bordeaux- und weinrot bis hin zu schokoladenbraun. Der MAULBRONNER SANDSTEIN steht in Bänken an und kann sowohl mit dem Lager als auch gegen das Lager geschnitten werden. Je nachdem ist die Oberflächenstruktur eher geflammt bzw. wolkig, gestreift oder auch gebändert.

Schonender Abbau
Für den Abbau in ihren insgesamt elf eigenen Brüchen in Deutschland und Österreich beschäftigt die Firma Lauster ein mobi­les Team. Vom Radlader bis hin zu Schrämm- und Diamantsägen verfügt es über alles, was an Equipment erforderlich ist. Rohmaterialien werden ausschließlich schonend abgebaut, durch Sägen und Schrämmen, gesprengt wird nicht. Je nach Anforderung und Kundenwunsch ist es möglich, MAULBRONNER SANDSTEIN-Blöcke mit Abmessungen bis zu 300 x 150 x 100 cm zu gewinnen.
Die Weiterverarbeitung erfolgt in Maulbronn, wo sich das mit Fräsen, CNC-gesteuerten Schneidemaschinen und anderen modernen Technikkomponenten ausgestattete Hauptwerk von Lauster befindet.

Partner bei Projekten
Die Firma Lauster ist genauso Partner für Handwerksbetriebe (Steinmetze, Fliesenleger, Galabauer etc.) wie auch für Architekten, Bauherren und Ingenieure. Mit letztgenannten arbeitet das Unternehmen überwiegend projektbezogen zusammen und berät in technischen Fragen hinsichtlich Fassadenkonstruktionen sowie der denkmalpflegerischen und energetisch anspruchsvollen Restaurierung von Baudenkmälern. Und: Lauster verkauft nicht nur an Großkunden, sondern stellt Rohlinge, Platten, Galabau-Artikel etc. für das Handwerk zur Verfügung. Steinmetze und Bildhauer können das Maulbronner Werk besuchen, sich beraten lassen und vor Ort Ware aussuchen.

Den vollständigen Artikel lesen Sie in unserer nächsten Ausgabe, die am 1. August erscheint!

Kontakt:

Lauster Steinbau GmbH
Enzstraße 46
70376 Stuttgart
Tel. 0711 5967-0
Fax 0711 5967-50
stuttgart@laustersteinbau.de
www.laustersteinbau.de

(Erschienen am 22.07.2016)

Autor: Sebastian Hemmer