Landesverband tagte in Landshut

In Landshut tagten die Mitlieder des bayerischen Landesverbands. Fotos: LIV Bayern

LIM Hermann Rudolph und Markus Steininger, OM der Innung München und Oberbayern, zeichneten Lehrlingswart Alfred Herklotz und Georg Biermeier aus.

In Landshut veranstaltete der Landesverband Bayerischer Steinmetze am 1. Juli seine diesjährige Mitgliederversammlung. Die Teilnehmer diskutierten über Grabmalausstellungen, Messeauftritte von Steinmetzen und Ausbildungsfragen.

Zum Tagungsauftakt zitierte Landesinnungsmeister Hermann Rudolf Dietrich Bonhoeffer: "Qualität ist der stärkste Feind der Vermassung. (…) Quantitäten machen einander den Raum streitig, Qualitäten ergänzen einander." Dieses Motto solle nicht nur die Verbandstagung, sondern auch die Arbeit der Steinmetze allgemein prägen, sagte er.

Klasse statt Masse hat nach Ansicht von Rudolph die Ausstellung „Grenzgänger“ ausgezeichnet, die die bayerischen Steinmetze zusammen mit ihren Schweizer Kollegen im letzten Jahr im Außenbereich eines am Bodensee gelegenen Hotels im österreichischen Lochau realisiert hatten. Die Schau mit Stelen und anderen Steinmetzarbeiten "war ein voller Erfolg", eine Wiederholung könne man durchaus in Auge fassen, so der LIM. Er dankte außerdem den Teilnehmern an einem Gemeinschaftsstand, mit dem sich das Steinmetzhandwerk Anfang des Jahres auf der BAU in München präsentiert hatte. Dort waren die Firmen Steininger aus München, Dichtl aus Buchbach und Brenner/ Stefan Meier aus Augsburg vertreten. Leider haben nicht mehr Firmen die Chance genutzt, sich auf der Messe zu präsentieren, bedauerte Rudolph. Auch 2019 wird das Steinmetzhandwerk auf der BAU Flagge zeigen.
Der LIM erinnerte auch an die Internationale Handwerksmesse in München IHM, wo das Steinmetzhandwerk im März im Rahmen der Sonderschau „YoungGeneration“ über sein Leistungsspektrum informierte und versuchte, potentielle Nachwuchskräfte zu erreichen. Rudolph dankte Alfred Herklotz, Lehrlingswart und Organisator des IHM Auftritts, und allen anderen, die sich auf der Messe engagiert haben. Herklotz und Georg Biermeier von der Münchner Fachschule für Steintechnik sowie Meisterschule für das Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerk erhielten auf der Tagung für ihren langjährigen Einsatz in der Nachwuchsarbeit die große Silberne Ehrennadel des BIV.
Mit Ausbildungsfragen beschäftig sich derzeit eine Sachverständigenkommission, über deren Arbeit Markus Steininger, Obermeister der Innung München-Oberbayern, informierte. Als sehr wichtig erachtet er, dass angehende Gesellen Grundkenntnisse im Umgang mit modernen Produktionstechniken erlangen. Er appellierte an Ausbildungsbetriebe, sich hierbei gegenseitig zu unterstützen. Z.B. könnten Firmen mit modernen Maschinen und Anlagen kurzfristig Azubis von weniger gut ausgestatteten Betrieben übernehmen. Laut Landeslehrlingswart Johannes Braun gibt es in Bayern derzeit 276 Steinmetz-Lehrlinge.

Grabmalausstellungen
Markus Steininger berichtete auch von seinen Eindrücken von der Internationalen Gartenausstellung (IGA) in Berlin. Gemeinsam mit seinem Meister hat er dort eine Woche lang die Lebende Werkstatt im Ausstellungsteil "Grabgestaltung und Denkmal" betreut. Es sei viel Naturstein verbaut worden, gebe aber leider nur an wenigen Stellen begleitende Informationen und Erläuterungen.

Von Steinmetzen aus Bayern gefertigte Grabmale kann man sich derzeit auf der Gartenschau in Pfaffenhofen a. d. Ilm anschauen. Steininger und Rudolph ehrten auf der Tagung Bernhard Lindner aus Ingolstadt für seine dort aufgestellte Arbeit mit einer Medaille.

BIV-Geschäftsführerin Sybille Trawinski stellte die neue Ausbildungsvergütung vor. Sie gilt ab September, Lehrlinge aus Ost- und Westdeutschland werden dann erstmals gleich bezahlt.

Zum Rahmenprogramm der Tagung gehörte ein Besuch des historischen Fests "Landshuter Hochzeit". 2018 findet die Mitgliederversammlung des Landesverbands in Wunsiedel statt. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

(14.7.2017)