Berlin: Sandsteinfiguren zieren die Schlossbaustelle

Hermann Graser jun. (li.), Geschäftsführer des Bamberger Natursteinwerks, und der Steinbildhauer Andreas A. Hoferick sind wesentlich am Bau des rekonstruierten Schlosses beteiligt. (Fotos: Sabine Meißner)

Medienvertreter hatten Gelegenheit, an Portal V des rekonstruierten Schlosses hinter die Baugerüste zu schauen und die Arbeit des Bamberger Natursteinwerks ...

... samt Sandsteinfiguren ...

... in Augenschein zu nehmen.

Die Rekonstruktion der historischen Fassaden am Berliner Stadtschloss schreitet voran. Baugerüste und riesige Werbeplakate verdecken zwar noch die Produkte handwerklicher Arbeit, aber wer genau hinschaut oder gar Gelegenheit hat, auf das Gerüst zu steigen, kann bereits Adler, Kartuschen, Engel und Löwenköpfe sehen.

Das fünfte Portal wird das erste sein, denn hier, an der zu Lustgarten und Dom weisenden Fassade, an der maßgeblich das Unternehmen Bamberger Natursteinwerk Hermann Graser mit seinen Steinfachleuten tätig ist, laufen alle Arbeiten gemäß Terminplan. Anlässlich des Einbaus der aufwändigen Fensterkonstruktion wurde das Portal V mit den Hermenpilastern Frühling und Sommer den Medienvertretern vorgestellt. "Hier besteht eine besonders gute Möglichkeit", sagte Hans-Dieter Hegner von der Stiftung Berliner Schloss, "zu zeigen, dass alte, historische Spuren des Schlosses auch an dem neuen Gebäude zu finden sind". Im November sind die restaurierten und zum Teil ergänzten Pilaster von Mitarbeitern des Bamberger Werks in das Portal eingebaut worden. 

Hermann Graser jun., Geschäftsführer aus Bamberg, war gemeinsam mit dem Steinbildhauer und Restaurator Andreas A. Hoferick beim Pressetermin dabei. Beide stellte Hegner als "diejenigen, die wesentlich am Bau beteiligt sind, damit die alte Pracht wieder entsteht" vor. "Wir arbeiten schon lange gut zusammen", betonte Graser im Gespräch mit Naturstein, und mit Stolz beobachteten beide Spezialisten, wie die Medienvertreter die bildhauerische Qualität in Augenschein nahmen.

Die Rekonstruktion der historischen Fassaden sieht den Einbau originaler Fragmente des untergegangenen Schlosses vor, aber nur wenige Skulpturen sind Originale. Laut Bernhard Wolter, Sprecher des Humboldtforums, wie das ehemalige Hohenzollern Schloss nach der Fertigstellung im Jahr 2019 heißen soll, werden die historischen Originalstücke an den barocken Palast erinnern. Die Fragmente sind zum Teil mehr als 300 Jahre alt. Zerstörte Teile und Skulpturen wurden rekonstruiert, detailgetreu nachgebildet und in Sandstein gehauen. Das ist im Wesentlichen die meisterliche Leistung Hofericks. Nun, nachdem sein Werk an diesem Teil des Schlosses vollendet ist, konnte der Meister nebst den Bewunderern auf das Gerüst steigen und Erläuterungen zu seinen Arbeiten geben. Dabei betonte er, dass es sich um Kopien handelt, die er, vergleichbar mit einem Musiker, nach den Vorgaben des Komponisten in Szene gesetzt habe.

Zum Erscheinungsbild des wiedererstehenden Schlosses gehören auch die Balustraden über all den Bildhauerarbeiten. Sie sind zum größten Teil fertiggestellt und sind eine Gemeinschaftsleistung von Bamberger Natursteinwerk und Hofmann Naturstein (Werbach).

(19.4.2017)

Autor/in: Sabine Meißner