500 Jahre Berner Münster

Gereinigte und ungereinigte Flächen im Chorgewölbe des Berner Münsters; die Restaurierungsarbeiten dauern bis Ende 2017. (Foto: Nick Brändli)

Das Gewölbe wurde unter Zeitdruck errichtet. Den Figuren, die sonst nicht aufs Lehrgerüst gepasst hätten, wurden Teile abgeschlagen. Dem heiligen Andreas fehlen Stücke vom Kopf und vom Kreuz. (Foto: Christiane Weishaupt)

500 Jahre nach seiner Vollendung wird das Chorgewölbe des Berner Münsters gereinigt. Hinter dicken Staub- und Schmutzschichten kam überraschend die originale Farbfassung der Schlusssteine zum Vorschein. Per Mausklick sind einige der Skulpturen dreidimensional im Internet zu sehen.

Das Berner Münster
Der Grundstein für das Berner Münster wurde 1421 gelegt. Matthäus Ensinger begann den Bau nach dem Vorbild des Ulmer und Freiburger Münsters. Weltberühmt ist das von Erhart Küng 1460 bis 1480 geschaffene Hauptportal. 1521 wurde der Turmbau auf Höhe des unteren Oktogons unterbrochen und erst zwischen 1889 und 1893 vollendet. Mit 100,6 m ist er der höchste Kirchturm der Schweiz. Zur Turmvollendung wurden 1881 der Münsterbauverein und die Münsterbauhütte gegründet. Für die bauliche und denkmalpflegerische Projektleitung sowie für die Geschäftsleitung der Münsterbauhütte ist der Münsterarchitekt verantwortlich. Seit 1998 ist dies der Architekt Hermann Häberli. Betriebsleiter der Münsterbauhütte ist seit 2006 Steinmetz- und Steinbildhauermeister Peter Völkle.

Jubiläum 500 Jahre "Berner Münsterchor"
Bis Mitte Dezember informiert die  Ausstellung "Im Steinhimmel" im Münster und an der Bauabschrankung auf der Münsterplattform über das Chorgewölbe, die Restaurierung und den Münsterbau. Gezeigt wird auch ein rund zehnminütiger Animationsfilm. Mit dem interaktiven Chorgewölbe  können im Internet unter www.bernermuensterstiftung.ch dreidimensionale Animationen der Schlusssteinfiguren betrachtet werden. Auf einem Schulportal stehen Unterrichtsmaterialien  als Text, Bild und Film zur Verfügung. Am 18. November 2017 findet die Feier zum Jubiläum und zur Übergabe des restaurierten Chores an die Öffentlichkeit statt. Das Jubiläumsprogramm wird ausschließlich durch privates Sponsoring finanziert.

(Veröffentlicht am 19. September 2017)

Weitere Bilder und Informationen finden Sie in Naturstein 11/2017.


Autorin: Christine Kulgart